„Schlaf wär’s“ – was soll das eigentlich bedeuten? Neben der völlig offensichtlichen, billigsten Anbiederung an einen Hollywoodblockbuster ist das ein Ausspruch, der ab und an in der Beratung fällt: „einmal richtig schlafen, das wär’s!“. Viele, viele Menschen leiden unter unruhigem, nicht erholsamen Schlaf. Natürlich gibt es dafür Medikamente. Schwächere und stärkere. Aber für den Anfang kann es nicht schaden, ein wenig über den Schlaf zu wissen.
Die ansonsten von mir eher wenig geschätzte „Welt“ hat einen ganz treffenden Artikel veröffentlicht. Der Schlafforscher, dem ich interessiert folge ist Prof. Zulley. Der schrieb auch interessante Bücher zu diesen Themen, die jedoch eher anstrengend sind – 654 Seiten detailliertes Schlafwissen ist nicht jedermanns Sache.
Kommen wir in dieser Episode (zwinkerzwinker) zur Schlaflänge. Vieles ist an „Volkswissen“ draußen: „Mindestens 8 Stunden“, „Höchstens 6 Stunden“. „Unbedingt durchschlafen“. „Alleine schlafen.“, „Unbedingt zu zweit im Bett“. Praktisch jede Nuance die man sich vorstellt, ist als Faustregel im Umlauf.
Zuerst mal die Entwarnung: Der erholsame Schlaf kann 5 oder 10 Stunden haben. Das ist individuell unterschiedlich. Arnold Schwarzenegger braucht sechs Stunden. Auf die Frage: „Wie soll ich das machen, ich muss acht Stunden schlafen?“ antwortete er „Schlaf schneller!“.
Aber wie schliefen wir denn? Im Neandertal? Um das herauszufinden lies ein Psychiater – Thomas Wehr – eine Gruppe Menschen jeden Tag 14 Stunden in völliger Dunkelheit leben. Ergebnis: Nach kurzer Zeit stellte sich dieses Muster ein: vier Stunden Schlaf – ein bis zwei Stunden wach – wieder vier Stunden Schlaf.
Das führte zu Überlegungen. Zum Beispiel bei Roger Ekirch: Der veröffentlichte 2001 eine bahnbrechende Erkenntnis: Früher schliefen die Menschen in zwei Schichten. Ekirch fand über 500 Dokumente, die dies belegten. Auch Zulley erzählt dies auf seinen Vorträgen.
Fazit: Machen Sie sich nicht fertig. Versuchen Sie Ihr persönliches Schlafpensum herauszufinden. Fahren Sie in den Urlaub. Berghütte. Pension im Zillertal. Auf jeden Fall unaufgeregt. Dann TV aus, Wecker aus, Licht aus, Smartphone aus („Gute Nacht, Siri“ schaltet den Flightmode ein). Und dann kucken, was passiert. Und wenn Sie aufwachen, wachen Sie auf. Kein gezwungenes aufwachen.
In loser Abfolge werden hier 21 Tipps für guten Schlaf veröffentlicht.
Ich wünsche eine gute Nacht!