Herr Peto von der Uni Oxford stellte 1970 fest, dass es erstaunlich wenig Zusammenhang zwischen Körpergröße, Alter und Krebshäufigkeit gibt. „Krebs“ sind „kaputte Zellen“, die sich vermehren. Ist nun ein Tier besonders alt, so sollte es „mehr“ Krebszellen haben. Ebenso sollte ein Elefant mit seinen zarten 5 Tonnen Gewicht mehr Krebs haben, da er ja deutlich mehr Zellen benötigt, als ein Mensch mit 70kg. Mehr Zellen = mehr Zellduplikation = mehr Krebszellduplikation = mehr Krebs. Ist aber nicht so.
Nur 4,7% der Elefanten sterben am Krebs. Bei uns Menschen sind es bis zu 25%. Zwei Wissenschaftler sind der Lösung unabhängig voneinander näher gekommen. Herr Schiffman aus Salt Lake City und Herr Lynch aus Chicago fanden heraus, dass Elefanten satte 20 Kopien von TP53 haben!
Aha. Denken Sie sich jetzt. Das. Ist. Ja. Toll. Was gibt’s zum Abendessen?
TP53 ist ein Tumorsupressorgen, ein Tumor-Unterdrückung-Gen. Wir haben eine Kopie davon im Blut. Geht diese Kopie kaputt, haben wir ein Problem. Elefanten können dann immer noch auf 19 intakte Kopien zurückgreifen. Das allein ist zwar immer noch keine Erklärung, aber wir sind mit dieser Entdeckung der Erklärung einen großen Teil des Weges entgegengekommen.
Die Frage, was uns denn Elefanten jucken, ist berechtigt. Das interessante ist, wie der Elefant den mutierten TP53-Zellen Herr wird. Der Elefant versucht augenscheinlich nicht, die kaputte Zelle zu reparieren, sondern killt diese sofort (Stichwort: Apoptose).
Vielleicht können wi dieses Wissen nutzen, um Medikamente zu entwickeln, TP53 zu ersetzen oder zu reparieren. Oder wir finden Mechanismen, um größere Tumore gar nicht erst entstehen zu lassen. Vielleicht ist es auch „nur“ ein Hinweisschild zur nächsten großen Entdeckung.
Freunde, seit dankbar dafür in der innovativsten Zeit der Menschheit zu leben!